VW Stellungnahme

Die VW-Krise beschäftigt uns deutlich. Die Folgen der bisher bekanntgewordenen Überlegungen werden viele Menschen spüren. Wenn VW schrumpfen sollte, hätte dies auch Folgen für die öffentliche Hand, andere Branchen und unsere soziale Infrastruktur.
Die Ursachen der Misere sind vielfältig: Falsche Entscheidungen des Managements, protektionistische Konkurrenz auf den Märkten und unzureichende politische Rahmenbedingungen sind hier zu nennen.
Die Lasten der Krisenbewältigung sollen aber einseitig auf die Schultern der Beschäftigten gelegt werden. Das ist ungerecht.

Die Katholische Soziallehre ist unser Fundament, auf dessen Grundlage wir Vorschläge für die Gestaltung der Wirtschaft und zur Überwindung wirtschaftlicher Notlagen bewerten und entwickeln. Deshalb schlagen wir vor:

1. Das oberstes Ziel aller Sparanstrengungen muss es sein, alle Standorte des VW-Konzerns zu erhalten.
2. Bisher sind keine Überlegungen des Management bekannt, welchen Beitrag der Vorstand selbst sowie das obere und mittlere Management leisten wollen. Wir halten es für wichtig, dass diese Gruppe mit gutem Beispiel vorangeht und ihren Beitrag zur Krisenbewältigung zuerst erbringt.
3. Eine bisher noch wenig umgesetzte Idee unserer Soziallehre ist die Beteiligung der Beschäftigten am Kapital ihres Unternehmens. Aus dieser Idee folgt, dass es gut wäre, statt den Barlohn nur zu kürzen, einen Tausch vorzunehmen: Aktien statt Barlohn.

Die Einzelheiten, z.B. Haltefristen für die Aktien, damit sie nicht zu schnell verkauft werden, könnten in einem Tarifvertrag festgelegt werden. Nach unserer Überzeugung könnten so die Kosten gesenkt, aber die Einkommen der Beschäftigten dennoch langfristig gesichert werden.

Wir stehen an der Seite der Beschäftigten. Wir stehen an der Seite der betroffenen Regionen. Aus Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung machen wir deshalb diesen Vorschlag im Ringen um die bestmögliche Lösung der Probleme.